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Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen? Ich glaube, ich wollte schon immer Psychologin/Psychotherapeutin werden. Der Grund dafür war und ist mein riesengroßes Interesse an und meine Liebe zum Menschen. Der Wunsch nach Begegnung und jemanden in all seinen Facetten kennen zu lernen treibt mich in meiner Arbeit genau so an wie die Vorstellung, ihn ein Stück seines Wegen zu begleiten und dabei zu unterstützen, in seine eigene Kraft zu finden und sein Leben so zu gestalten, dass er am Ende sagen kann: 'Es ist gut, so wie es ist.' |
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Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert? Die Fähigkeit zur Beziehungsgestaltung, Kommunikation und Empathie, ein ehrliches Interesse am Menschen und dem Begegnen auf Augenhöhe sowie ein breites und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft basierendes Fachwissen. Ach, und Humor, der ist ganz besonders wichtig. |
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Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
Ich arbeite seit einigen Jahren in der forensischen Psychiatrie. Initial steckte hinter meinem schon seit jeher bestehenden Interesse an diesem Bereich mein Wunsch danach, Menschen in jeder Facette ihres Erlebens und Verhaltens zu verstehen, hinter ihre Fassaden zu blicken. Im Laufe der Zeit hat sich das jedoch verändert und mittlerweile schätze ich es noch viel mehr, meine KlientInnen ausgerechnet in einer so sensiblen, herausfordernden und hochkomplexen Lebenssituation kennen zu lernen, so manche Widrigkeiten mit ihnen auszuhalten und sie - mit der richtigen Mischung aus bedürfnisorientierter Beziehungsgestaltung, empathischer Konfrontation und klarer Direktivität - auf ihrem Weg 'hinaus' zu begleiten. Die Entwicklung, die sie dabei machen, beeindruckt und berührt mich immer wieder aufs Neue und ist der eigentliche Grund dafür, weswegen ich meine Arbeit so gerne mache. |
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Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden? Durch eine Entstigmatisierung psychischer Leiden, eine Aufklärung über die Wirksamkeit von psychologischer/psychotherapeutischer Behandlung und einen niederschwelligen Zugang zu entsprechenden Leistungen. |
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Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? Ja, liebend gerne! Durch meine Tätigkeit in der forensischen Psychiatrie ist die enge Zusammenarbeit mit BerufskollegInnen, aber auch mit ÄrztInnen, Pflegekräften, SozialarbeiterInnen, PädagogInnen oder TherapeutInnen anderer Disziplinen (u.a. Ergotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie) mein täglicher Begleiter, den ich sehr schätze und - für mich selbst, vor allem aber für meine KlientInnen - niemals missen möchte. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Derzeit nicht, allerdings bin ich diesbezüglich durchaus offen für Projekte und neugierig darauf, was die Zukunft mit sich bringt. |
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Was bedeutet für Sie Glück? Gesund, frei von übermäßigen Sorgen und mit lieben Menschen zusammen zu sein. |
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Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? Eine Welt ohne humanitäre Krisen, ein freundliches Miteinander und ein Leben voller kleiner und großer Glücksmomente. |
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Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Eine Gitarre, ein Buch darüber, wie man das Spielen selbiger erlernen kann und ein großes Tuch. |
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Was ist Ihr Lebensmotto? Das Leben mit viel Hirn und noch mehr Herz zu leben und die Dinge immer mit einem Augenzwinkern zu sehen. |