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Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Bei mir sind Menschen besonders gut aufgehoben, die Zerrüttendes erlebt haben. Man spricht dabei oft von Trauma. In meiner Arbeit lege ich einen Fokus auf traumatische Erfahrungen in Beziehungen. Das kann Missbrauch in der Kindheit, häusliche Gewalt, missbräuchliche Beziehungen im Arbeitsleben oder Misshandlungen in Freundschaften sein. Ein weiterer Schwerpunkt ist bei mir die Arbeit mit Expats und Third Culture Kids, die in mehreren Kulturen aufgewachsen sind. Ich bin zweisprachig (Englisch, Deutsch) aufgewachsen und kann mich gut in das Leben von Menschen einfühlen, die zwischen Kulturen und Sprachen stehen. |
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Wie kamen Sie zur Psychotherapie? Vor 23 Jahren begann ich meine erste Psychotherapie, und mein damaliger Therapeut schlug nach einiger Zeit vor, dass ich den Beruf ergreife. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Ich biete ab November zwei einmal wöchentlich stattfindende Gruppen an, eine englische und eine deutsche. Erstgespräche für die Gruppe finden bei mir in der Praxis statt. |
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Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen? Ich weiß nicht, ob man es ein Ziel nennen kann, aber ich möchte möglichst vielen Menschen zu einem reicheren und besseren Leben verhelfen. Ich freue mich sehr, wenn ich bei Menschen, mit denen ich arbeite, positive Veränderungen beobachte. |
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Was bedeutet für Sie Glück? Glück ist für mich ein gutes Gespräch, eine bereichernde Begegnung, eine schöne Wanderung, ein gutes Buch … |
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Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Ein Boot, um möglichst schnell der einsamen Insel entfliehen zu können, einen Kompass und eine Landkarte… |
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Was ist Ihr Lebensmotto? Leben und leben lassen ... |
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Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst? Wie gestaltet sich eine Therapie bei Ihnen? |
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... und wie würden Sie darauf antworten? In der ersten Stunde bitte ich Sie, mir über sich zu erzählen. Dabei entscheiden Sie, was und wieviel Sie mir anvertrauen möchten. Nach einer ersten Orientierung im gemeinsamen Arbeiten geht es um Verstehen und ein erstes Verarbeiten Ihrer Lebensgeschichte und möglicher negativen Erfahrungen, inklusive Traumata. Später integriere ich oft EMDR in die Therapie, eine bestimmte Form von Traumatherapie. Dadurch wird eine tiefere Verarbeitung von Ängsten, Depressionen, Panik und anderen Gefühlsreaktionen auf Erfahrungen ermöglicht. Mir ist die therapeutische Beziehung sehr wichtig, und ich bin stehts bemüht, den Menschen, mit denen ich arbeite, mit Einfühlungsvermögen zu begegnen. Auch bin ich für Vorschläge, wie sich die Therapie gestalten oder auch ändern sollte, immer offen. |